Diagnostik und Befunderhebung


Die Diagnostik beim Verdacht auf Kindesmisshandlung ist als Prozess zu verstehen. So kann - wie in den nächsten Abschnitten ausgeführt - der Verdacht auf Misshandlung auf verschiedene Weise entstehen. In jedem Fall sind jedoch durch den Arzt die positiven Aspekte der Untersuchung hervorzuheben und dem Kind ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln.

Vielfältig können die körperlichen Befunde bei einem Verdachtsfall in Erscheinung treten: Hämatome, Verletzungen der Augen, Verbrennungen, Frakturen, Innere Verletzungen, Vergiftungen und andere Verletzungen. Hier muss zwischen Verletzung und Misshandlung differenziert werden - eine detailierte Aufstellung findet sich im Abschnitt Körperlicher Befund.

Verhaltensauffälligkeiten von misshandelten oder vernachlässigten Kindern bei seelischer Gewalt werden im Abschnitt Psychischer Befund und das Verhalten des Kindes beschrieben.

Eine Beurteilung der familiären Situation kann durch Beobachtung von Eltern und Begleitpersonen, von Reaktionen der Eltern und dem Umgang mit dem Kind erfolgen. Belastungsfaktoren im sozialen Umfeld des Kindes sollten im Rahmen der Anamnese erhoben werden.

Ein weiterer Abschnitt befasst sich mit der Bewertung der Befunde und - bei Verifizieren der Verdachtsdiagnose - mit der Zusammenarbeit mit anderen Professionen.

Für die Dokumentation der Befunde beim Verdacht auf Kindesmisshandlung haben wir einen Dokumentationsbogen [PDF, 51 kByte] entwickelt.